Gauss-Telegraph: Südkorea

Südkorea: Balladen und Karaoke
Was fällt euch als erstes ein, wenn ihr an Südkorea denkt? Samsung, LG, Kia? Kimchi? Oder vielleicht Schönheits-OPs? Da seid ihr nicht die einzigen. Doch die südkoreanische Kultur hat viel mehr zu bieten…
Am 30.01. war Südkorea-Abend im Gauß-Haus, mit besonderem Fokus auf südkoreanischer Musik.
Was für Musik hört man in Südkorea? Da denken viele sofort an K-Pop, also koreanische Popmusik. Tatsächlich ist die beliebteste Musikrichtung aber die Ballade. Charakteristika: traurige Melodien, langsames Tempo und eine ordentliche Portion Herzschmerz. Aber wieso hören die Südkoreaner so gerne traurige Musik?
Das koreanische Wort „hahn“ bedeutet so viel wie Leid, Bedauern oder Kummer und ist laut Referent Dongjin Ko Teil der koreanischen DNA. Traurigkeit und Weinen sind aber nicht unbedingt etwas Negatives, sondern viel mehr ein Zeichen von Fürsorge und Mitgefühl.
Auch beim beliebten Karaoke singen Südkoreaner am liebsten Balladen. Um euch die Bedeutung von Karaoke mal vor Augen zu führen: In Deutschland gibt es 1.470 McDonald’s-Filialen, das heißt, es kommen etwa 56.000 Einwohner auf eine Filiale. In Südkorea gibt es 9.484 Karaoke-Bars, das macht knapp 5.400 Einwohner pro Bar. Wer in Südkorea Freunde finden will, der versucht es am besten mal beim Karaoke.
Zum Abschluss des Vortrags bekamen wir live eine exklusive Kostprobe einer koreanischen Karaoke-Ballade, die so manchen SingStar-Profi vor Neid erblassen ließe: jeder Ton perfekt, ein Stimmvolumen, das den ganzen Michaelishof füllte, und Gänsehaut bei den Zuhörerinnen und Zuhörern.
Ist euer Interesse geweckt? Hier könnt ihr euch ein paar der Lieblingssongs der Südkoreaner anhören:

Nach dem Vortrag gab es, wie jede Woche, ein landestypisches Gericht: Gemüsereis und Glasnudelsalat.
Übrigens: kommenden Dienstag (06.02.) ist Ukraine-Abend!