Gauss-Telegraph: Maslenitsa – Butterwochen Fest

Gauss-Telegraph: Maslenitsa – Butterwochen Fest

von Tina Metschke

Zu unserem wöchentlichen interkulturellen Abend , begingen wir am 25.02 das Maslenitsa- (Butter) Fest, eines der wichtigsten Feste des Jahres im russisch-slawischen Kulturkreis.

Ursprünglich eine heidnische  Feier zur Sommersonnenwende und dem slawischen Neujahr zum 1. März, wird es eine Woche lang in Gemeinschaft aller Dorfbewohner gefeiert.

Ekaterina und Andrej geben uns Einblicke in diese Tradition Ihrer Heimatländer Georgien und Russland. „Maslo“ heißt auf deutsch „Butter“, welche als Symbol für Reichtum und Wohlstand steht, da im Frühling die Kühe mehr Milch geben und die Butterzubereitung beginnt.
Außerdem steht Butter für den  Beginn der Fastenzeit, da auf Fleisch verzichtet wird, Milchprodukte jedoch erlaubt sind.

Man feiert den Frühling als Symbol für Wiedergeburt und Erneuerung, den Triumph des neu geborenen Lebens, über den Tod und gedenkt der Verstorbenen.

Ein weiteres Symbol ist die Strohpuppe,  die den zweigeschlechtlichen Gott der Fruchtbarkeit symbolisiert. Heutzutage eher mit  weiblichen Attributen ausgestattet, wird sie auf dem Dorfplatz auf einer Erhöhung aufgestellt.

Das traditionelle Gericht der Butterwoche sind Blini, welche wir im Kochworkshop in der veganen Variante nachkochten. Diese kreisrunden Fladen ähneln den deutschen Pfannkuchen, den französischen Crêpe oder englischen Pancakes.
Traditionell werden zum Maslenitsa-Fest die Blini im Ofen gebacken und mit verschiedenen Füllungen serviert. Die runde Form und die gelbe Farbe stehen für die Sonne, da nun die Tage länger werden.

Während des Kochkurses herrschte buntes Treiben in der Küche. Vicente, Maher und Kamil sind die Chefköche des Abends.

Kamil ist zum ersten Mal im Gauss Haus. Er studiert im ersten Semester Pharmazie und ist seit 3 Jahren in Deutschland.
Kamil erzählt, dass er schon in vielen Ländern gelebt hat. Jetzt möchte er in Braunschweig richtig ankommen und Freunde finden. „Das gemeinsame Kochen ist eine super Idee! Ich kannte so etwas vorher nicht. Es ist super um neue Leute kennenzulernen und etwas über eine andere Kultur zu erfahren.“

Wir lernen, dass das Butterfest bestimmte Abläufe für jeden Tag  hat. So wird nach den Vorbereitungen am Montag, am Dienstag der Chrovod Tanz getanzt, am Mittwoch werden die Blini gegessen, am Donnerstag gibt es Action mit Tauziehen, Faustkampf, Eroberung der Schneefestung und dem Klettern auf den Eispfosten.
Freitag und Samstag besucht man Verwandte und am Sonntag gedenkt man der Verstorbenen und bittet um Vergebung. Als Abschluss des Festes wird die Strohpuppe verbrannt.

Paola aus Spanien, hatte vor der Präsentation noch nicht viele Kenntnisse über die russische Kultur. Sie ist in der Domenikanischen Republik geboren, mit 18 nach Europa  gezogen und jetzt seit 2 Monaten in Braunschweig.
Sie erzählt, dass sie die Vorträge gut verstehen kann, da sie meist auf Deutsch und Englisch gehalten werden und sie sich neue unbekannte Wörter somit leichter erschließen kann.

Zum anschließenden Tanzkurs geht sie diesmal nicht, da sie noch Muskelkater hat.
So klingt unser kleines ‘Fest’ wie immer mit Spielen aus. Maher und Kamil haben Freundschaft geschlossen und freuen sich schon auf den Marokkanischen Abend nächsten Dienstag.

Mehr Bilder von der Veranstaltung hier.