Gauss-Telegraph: Reisen während Corona – Athen

Gauss-Telegraph: Reisen während Corona – Athen

von Andrés Muñoz

Sicht der Akropolis aus dem Filopappou-Hügel

Wir haben die letzte Station dieser Artikelreihe erreicht: Athen. Griechenland war eines der letzten europäischen Länder, das in die Liste der Risikogebiete aufgenommen wurde. Es war sogar möglich, Anfang dieses Monats nach Athen zu reisen, ohne dass bei der Ankunft in Deutschland eine Quarantäne verhängt werden musste.  Athen steht jedes Jahr ganz oben auf der Liste der Top europäischen Reiseziele. Obwohl viele Leute sagen, dass die Stadt überbewertet wird, ist Athen auf jeden Fall ein Muss. Auch wenn viele archäologische Stätten größtenteils Ruinen sind, haben die Stadt und das Land viel Geschichte. Es ist ziemlich beeindruckend zu sehen, wie die verschiedenen Architekturstile der letzten 2000 Jahre zu einer Stadt verschmelzen. Das macht Athen einzigartig.

Akropolis Museum

Ähnlich dem Ampelsystem in Deutschland hat die griechische Regierung je nach dem Risiko der jeweiligen Region unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt. Während meines Aufenthalts in Athen habe ich die Schließung von Restaurants und Museen von einem Tag auf den anderen miterlebt. Da dies etwas war, das ich erwartet hatte, versuchte ich, in den ersten Tagen so viel wie möglich zu tun. Auch, weil ich damals nicht wusste, dass archäologische Stätten im Freien von diesen Maßnahmen nicht betroffen sind, da alle Informationen auf Griechisch waren und Online-Übersetzer nicht so zuverlässig sind. Zum Glück hatten die Restaurants noch immer zum Mitnehmen geöffnet, und das Wetter war schön, so dass ich einfach etwas essen bestellt habe und in einem Park oder auf einem offenen Platz essen konnte.  

Panathenaic Stadium

Meine erste Station war die Akropolis. Die Akropolis gilt als eine der überbeliebtesten, überfülltesten und überteuertsten Attraktionen der Welt. Die Corona-Einschränkungen machten den Besuch jedoch sehr angenehm. Einer der Gründe dafür, dass die Menschen die Akropolis gerne besuchen, ist die Aussicht. Sie bietet einen 360-Grad-Panoramablick über Athen, so dass man die meisten archäologischen Stätten und das Ägäische Meer sehen kann. Die Beschreibungen an der Stätte werden nicht wirklich viel über die Geschichte und die verschiedenen Gebäude auf der Akropolis erzählen. Deshalb muss man den Besuch mit dem Akropolis-Museum kombinieren, das nur wenige Meter entfernt liegt. Das Museum selbst ist ein weltbekanntes modernes Gebäude und beherbergt archäologische Funde der Akropolis. Das Museum zeigt auch einen Kurzfilm über die Geschichte des Parthenon. Es ist sehr interessant zu sehen, wie viele Jahre Krieg und Diebstahl er ertragen musste.

Ich muss zugeben, dass nach dem Besuch der Akropolis die anderen Stätten nicht mehr so aufregend erschienen. Dennoch ist auch das Panathenaic Stadium einen Besuch wert. Es war das erste Stadion, in dem die Olympischen Spiele veranstaltet wurden, und das einzige Stadion, das vollständig aus Marmor gebaut wurde. Ein weiteres gut erhaltenes Gebäude ist der Hephaistos-Tempel, der sich auf dem Gelände der antiken Agora befindet. 

Athen hat auch einige Grünflächen, auf denen man spazieren gehen kann, zum Beispiel den Nationalgarten, den Stavros Niarchos Park oder den Filopappou-Hügel. Der Hügel bietet den besten Blick auf die Akropolis. Er war so schön, dass ich auf meiner Reise zweimal hinaufgegangen bin. Der Yachthafen von Flisvos ist ein weiterer Ort, an dem man ein paar Stunden am Meer verbringen kann. 

Ägina

Während meines Aufenthalts in Athen beschloss ich, einen spontanen Tagesausflug nach Ägina, einer Insel in der Nähe von Athen, zu machen. Die Fahrt mit dem Flying Dolphin dauert nur 40 Minuten vom Hafen von Piräus aus. Ägina ist nicht wirklich ein touristischer Ort, aber es ist ein perfekter Ort zum Entspannen. Da die Insel ein Gebiet mit geringem Risiko war, waren die Restaurants und Cafés geöffnet, so dass ich die Gelegenheit nutzte, an der Küste zu sitzen und griechischen Kaffee zu probieren. Wenn du nach Ägina fährst, dann kannst du den Tempel von Aphaia besuchen. Diese Stätte ist ebenfalls in gutem Zustand, so dass es sich lohnt, eine Reise über die Insel zu unternehmen. Außerdem kannst du den Apollo-Tempel und das Archäologische Museum besuchen, die sich in der Nähe des Hafens befinden. Ägina ist auch für Pistazien bekannt (die zu einem Produkt mit geschützter Ursprungsbezeichnung erklärt wurden), so dass man sie in den verschiedenen Produkten in den Geschäften findet: Eis, Butter, Öl, Süßigkeiten, in Würste gestopft…

Vielen Dank, dass du unsere Reihe „Reisen während Corona” verfolgen hast. Ich hoffe, dass dir die Lektüre gefallen hat!

Hinweis: Zum Zeitpunkt der Reise stand diese Region/dieses Land laut dem Robert-Koch-Institut nicht auf der Liste der Risikogebiete.

Bevor du eine Reise planst, informiere dich bitte über die aktuellen Hinweise des Auswärtigen Amtes. Du kannst deren App (Android oder iOS) herunterladen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, oder dich auf der Website der IATA über die neuesten Einreisebestimmungen informieren.