Gauss-Adventskalender: Der Nikolausbrauch

Gauss-Adventskalender: Der Nikolausbrauch

von Lena Heinecke

© Mascha Brichta/Picture Alliance

Nur noch zwei Tage bis zum 06. Dezember, nur noch zwei Tage bis zum Nikolaustag, das heißt es wird Zeit, die Schuhe zu putzen! In Deutschland ist es Tradition, dass man am Abend vor dem Nikolaustag seine Schuhe oder Stiefel putzt und vor die Tür stellt. Dann kommt in der Nacht der Nikolaus vorbei und füllt die Schuhe mit Süßigkeiten und/oder kleinen Geschenken. Dieser besonders bei Kindern beliebte Brauch wird auch von Erwachsenen gerne gepflegt, wobei sich hier zum Beispiel Mitbewohner*innen oder Partner*innen gegenseitig etwas in die Stiefel stecken.

Die traditionelle Füllung für den Nikolausstiefel sind Mandarinen, Nüsse, Äpfel und Lebkuchen, aber heutzutage werden auch gerne andere Kleinigkeiten versteckt. In unserer Familie gab es, als meine Schwestern und ich noch kleiner waren, zu Nikolaus immer Schokolade und manchmal auch Gutscheine, z.B. für ein gemeinsames Poffertjes-Essen auf dem Weihnachtsmarkt. Natürlich gibt es prinzipiell keine Grenzen nach oben, d.h. man kann auch teure Dinge wie Schmuck, Elektronik oder Kosmetik verschenken, aber normalerweise bleibt es bei kleinen Aufmerksamkeiten, schließlich soll es ja noch in den Schuh passen.

An dieser Stelle ein paar Vorschläge, was man gut in den Stiefeln anderer verstecken kann: Wenn dein*e Mitbewohner*in gerne nascht, sind Weihnachtssüßigkeiten ein guter Anfang. Das kann zum Beispiel ein kleiner Nikolaus aus Schokolade sein, Zuckerstangen, Dominosteine oder Kekse. Diese kannst du natürlich auch vorher selbst backen und dann verschenken. Alternativ kannst du das Kekse backen selbst als eine gemeinsame Aktivität verschenken. Dazu bietet es sich an, ein oder zwei Plätzchenformen zusammen mit einem handgeschriebenen Gutschein für das große Backen in den Schuhen zu platzieren. Wenn ihr euch schon geärgert habt, dass der Weihnachtsmarkt dieses Jahr nicht wie gewohnt stattfindet, kannst du auch ein weihnachtliches Getränk wie Punsch, Glühwein oder Früchtetee im Schuh verstecken, um einen kleinen Trost zu bieten.

Wer bereit ist, ein paar Euro mehr auszugeben, kann auch andere Kleinigkeiten wie Kleidung kaufen, zum Beispiel Kuschelsocken, eine Mütze, einen Schal oder Handschuhe gegen die Winterkälte. Wie wären Kerzen für das Winterfeeling oder Spiele, um gemeinsam die Zeit bis Weihnachten zu verbringen?

Übrigens, wer seine Schuhe nicht ordentlich putzt, bekommt auch keine Geschenke! In diesem Fall wurden früher alte Kartoffeln oder Kohlen in die Schuhe der Kinder gelegt.

In Österreich hingegen wird es für unartige Kinder sogar noch furchteinflößender. Der Nikolaus kommt zusammen mit dem Krampus, der mit Teufelshörnern, Rute und klirrenden Ketten gruselig aussieht und der Geschichte zufolge böse Kinder in seinen Sack packt und wegschleppt.

In den meisten anderen Ländern läuft der Nikolaustag freundlicher ab. Auch in Rumänien werden die Schuhe vor die Tür gestellt und am nächsten Morgen sind sie gefüllt. Wer nicht brav war, hat eine Apfelbaum-Rute im Schuh. Diese sollte bis Weihnachten blühen, denn nur dann vergibt der Nikolaus dem Kind. In Luxemburg heißt der Nikolaus „Kleeschen“ und bringt nicht nur Geschenke, sondern bekommt auch selbst welche. Traditionell werden Kekse für den Nikolaus und Heu für seinen Esel bereitgestellt. Die Kinder haben an diesem Tag sogar schulfrei.

Übermorgen erfahrt ihr übrigens in unserem Gauss-Adventskalender, woher der Nikolausbrauch überhaupt kommt.

Was möchtest du dieses Jahr in die Stiefel deiner Liebsten füllen und was hoffst du, in deinen Schuhen zu finden? Schreib es uns in die Kommentare auf Facebook oder Instagram!