Gauss-Adventskalender: Nikolaustag

Gauss-Adventskalender: Nikolaustag

von Hui Lin Kong

Der 6. Dezember ist der Lieblingsfeiertag aller Kinder, weil der Heilige Nikolaus um diese kalte Jahreszeit Geschenke verteilt. In Ländern wie den Vereinigten Staaten von Amerika wird der Nikolaustag, auch bekannt als das Fest des Heiligen Nikolaus, und Heiligabend gewöhnlich synonym zueinander gefeiert. In Deutschland hinterlässt der Nikolaus jedoch früher Geschenke für brave Kinder und Ermahnungen für unartige Kinder.

Die Geschichte

Wer war Nikolaus? Angeblich war er eigentlich ein richtiger Mann, auch der Bischof von Myra (der heutigen Region Anatolien in der Türkei) genannt. Er wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren und starb an einem 6. Dezember. Er ist dafür bekannt, dass er seinen gesamten Besitz verkaufte und sein Geld an die Armen verschenkt hat. Er ging von Haus zu Haus, um den Kindern kleine Geschenke zu bringen. Da dieser wohlwollende Mann am 6. Dezember gestorben ist, gedenkt man ihm mit dem Nikolaustag.

In manchen Ländern wie in weiten Teilen Deutschlands wird der Nikolaus von Knecht Ruprecht, also seinem Diener begleitet. Der Gehilfe sah gewöhnlich zerlumpt und teuflisch aus und man munkelte, er trage eine große Rute mit sich herum, um die verzogenen und unartigen Kinder zu erschrecken, indem er sie für ihre Missgeschicke bestrafte. Der heilige Nikolaus erschien auch in der Gesellschaft des heiligen Petrus und eines Engels, dem Christkind.

Die Traditionen

Wenn der Abend am 5. Dezember spät wird, besucht der Nikolaus als Geschenkgeber in weißen Gewändern zusammen mit seinen Begleitern, die Menschen und kommt mit einem Buch in der Hand, in dem alle Bösartigkeiten der Kinder niedergeschrieben sind. Oftmals klopfen sie an die Türen, um sich selbst zu vergewissern, dass die Kinder in den vergangenen Jahren wirklich brav waren. Die Kinder werden auch getestet, indem sie Gedichte vortragen, einen Vers zitieren, singen oder ihre Fähigkeiten zeigen. Kinder, die sich gut geschlagen haben, werden mit Kleinigkeiten und Leckereien beschenkt, während schlechte Kinder einen Zweig erhalten. Um sich gut vorzubereiten, räumten die Kinder das Zimmer auf, machten sich zurecht, polierten ihre schmutzigen Stiefel und stellten die Schuhe vor die Haustüren, in der Hoffnung, dass sie mit Geschenken gefüllt werden.

Unterschiede in anderen Ländern

In Deutschland gehört der Nikolaustag zu den wichtigsten Traditionen. In vielen Dörfern ist es üblich, eine Parade des Heiligen Nikolaus oder eine Messe in den Kirchen abzuhalten.

In Österreich und Bayern steht der Krampus, der bösen Begleiter vom Nikolaus, immer im Mittelpunkt. Der Krampuslauf findet jedes Jahr um den 5. oder 6. Dezember statt, wobei sich alle vorwiegend als Krampus verkleiden.

In den Niederlanden wird der heilige Nikolaus Sinterklaas genannt und vom Schwarzen Peter begleitet. In Luxemburg bringt der Klees’chen die Geschenke und wird ganz offiziell empfangen. In manchen Orten kommt dieser sogar mit dem Boot und wird vom Bürgermeister begrüßt.

Viele Kinder richten ihre Wünsche gerne direkt an den Nikolaus. Im saarländischen St. Nikolaus gibt es das Nikolaus-Postamt, das vom 5. Dezember bis Heiligabend (24.12.) von ehrenamtlichen Helfern geführt wird. Jeder Brief wird persönlich beantwortet.

Der heilige Nikolaus ist in Russland ein sehr wichtiger Landespatron. Allerdings sei es Djed Moros, ein Mann aus dem Märchen, der dem Nikolaus sehr ähnlich aussieht, der die Geschenke bringt. Die Kinder werden vor dem Weihnachtsbaum dreimal nach Väterchen Frost rufen, um von ihm ein Geschenk zu erhalten.

Erinnerung: Sonntag, der 6. Dezember 2020 ist auch der 2. Advent. Vergesst nicht die 2. Kerze anzuzünden und mit euren lieben zu feiern. ?