Gauss-Adventskalender: Kuriose Traditionen zur Weihnachtszeit

Gauss-Adventskalender: Kuriose Traditionen zur Weihnachtszeit

von Klara Kapprell

Jedes Jahr Anfang Dezember beginnt es in den Städten Deutschlands zu Leuchten. Lichterketten schmücken Häuser und Bäume, Kerzen werden angezündet, ein süßer Duft nach Plätzchen, gebrannten Mandeln und heißen Maronen liegt in der Luft und aus dem ein oder anderen Fenster klingt leise Weihnachtsmusik auf die kalten Straßen. Glühwein trinken auf dem Weihnachtsmarkt, Wichtelgeschenke austauschen, Kerzen auf dem Adventskranz anzünden, Bockwurst mit Kartoffelsalat oder Gans mit Rotkohl – jedes Land, aber auch jede Familie hat seine ganz persönlichen Traditionen an Weihnachten. Die meisten handeln von besinnlicher Stimmung, gutem Essen und schöner Musik, aber manche von ihnen sind doch auch ziemlich sonderbar…

Besenverstecken in Norwegen

Die Norweger*innen verstecken rechtzeitig vor Heiligabend ihre Wischmopps und Besen im Haus. Aus einem Aberglauben heraus befürchten sie, dass Hexen und böse Geister sich sonst die Feger stibitzen und die besinnliche Ruhe, durch eine Spritztour am Weihnachtshimmel, stören könnten. Also ab mit dem Besen in die hinterste Ecke – auch eine gute Ausrede um während der Feiertage nicht sauber machen zu müssen.

Gnome in Island

In Island bringt nicht ein Weihnachtsmann die Geschenke, sondern gleich 13, nämlich die Jólasveinar, die isländischen Weihnachtszwerge. Die kleinen Gnome, wie zum Beispiel Þvörusleikir (der Kochlöffellecker), Hurðaskellir (der Türzuschläger) oder Kertasníkir (der Kerzenschnorrer) bringen den Kindern jeden Tag ab dem 12. Dezember kleine Geschenke. Aber sie können auch ganz schön gemein sein und spielen den Isländern Streiche. Die Weihnachtskatze Jólakötturinn soll sogar unartige Kinder fressen.

Rollschuhfahren in Venezuela

In der venezolanischen Hauptstadt Caracas steht bei vielen Familien die Weihnachtsmesse fest auf dem Programm. Doch statt zu Fuß oder mit dem Auto zur Kirche zu kommen, schlüpfen viele Leute in ihre Rollschuhe. Ganze Straßen werden abgesperrt, sodass jeder wohlbehalten an der Kirche ankommt.

Weihnachtsgurke in den USA

Die Weihnachtsgurke ist in den USA eine beliebte Dekoration für den Weihnachtsbaum. Eine grüne “Christmas Pickle” wird zwischen den Zweigen des Baums versteckt und am Weihnachtsfest gehen die Gäste auf die Suche. Wer die Gewürzgurke findet, bekommt ein Extrageschenk oder hat einfach demnächst sehr viel Glück. Es ist unklar, woher diese Tradition eigentlich kommt. In den USA glauben viele, dass die Gewürzgurke als Weihnachtsschmuck deutsche Wurzeln habe. In meiner Familie wurde jedoch noch nie eine Gewürzgurke an den Weihnachtsbaum gehangen.

Lotto in Spanien

Kaum eine spanische Familie verzichtet auf diese Tradition zu Weihnachten – die „Lotería de Navidad“. Familie, Freunde und ganze Dörfer fiebern gemeinsam der jährlichen Ziehung der Weihnachtslotterie entgegen. Die Gewinnzahlen werden am 22. Dezember live im Fernsehen bekanntgegeben. Bei der ältesten und größten Lotterie der Welt werden Milliardensummen verteilt und natürlich hoffen alle auf den Hauptgewinn „El Gordo“ (der Dicke).

Hässliche Weihnachtspullover in England

Die Engländer sind abgesehen von Burberry und Vivienne Westwood nicht bekannt für ihren tollen Stil. Genauso sieht es an Weihnachten aus! Da tragen die Engländer ihre “Christmas Jumper”. Die klassischen Weihnachtspullover haben hier schon lange Tradition und werden von Jung und Alt, sowohl zu Hause, als auch im Pub stolz getragen. Aber auch wenn man sich über die Schönheit der Motive streiten kann, so ist man dennoch für einen Heizungsausfall an Heiligabend gewappnet.