Gauss-Adventskalender: عيد ميلاد مجيد – Weihnachten in Jordanien

Gauss-Adventskalender: عيد ميلاد مجيد – Weihnachten in Jordanien

von Alexandra

© Alexandra

Akzeptanz, Toleranz und Offenheit gegenüber Jedem sind meines Empfindens nach wichtige Werte in Jordanien. Die Toleranz gegenüber Religionen wird ebenfalls bewusst gestärkt. So hört man fünf Mal am Tag den Aufruf zum Gebet aus den Moscheen, am Sonntagvormittag aber auch die Kirchenglocken leuten. 93% der Bevölkerung bekennen sich zum Islam und 5% zum Christentum. Dementsprechend ist Ramadan natürlich der Monat, welcher am meisten Veränderungen, sowohl auf den Straßen, als auch im täglichen Leben mit sich bringt. Dennoch herrscht in den großen Städten Jordaniens auch eine wundervolle Stimmung, sobald die Weihnachtszeit beginnt.

Die Vorweihnachtszeit habe ich teilweise bei Freunden in Madaba verbracht. Madaba ist die Stadt mit der größten christlichen Gemeinde. Jedes Jahr findet sich eine große Menschenmenge auf dem Hauptplatz in Madaba zusammen, um gemeinsam das erstmalige Erleuchten des Tannenbaums zu feiern. Als ich dort war, gab es einen Chor, der Weihnachtslieder gesungen hat, einen Countdown zum Erleuchten und anschließend ein kleines Feuerwerk. In der Weihanchstzeit habe ich auch häufig Ma’amoul (Kekse mit Dattelfüllung) gegessen, die die Mütter meiner Freunde selbst gebacken haben und die typisch für große Feste sind. Sie werden vor allem zu Ramadan zubereitet.

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In Amman sind hauptsächlich die moderneren und touristischen Viertel weihnachtlich geschmückt. Ein Beispiel ist New Abdali, ein moderner Distrikt, zu dem der Boulevard, eine Einkaufsstraße und die Abdali Mall gehören. Beides ist zu Weihnachten beeindruckend geschmückt. Viele Einheimische und Touristen kommen, um die weihnachtliche Atmosphäre zu erleben und Geschenke einzukaufen Das Highlight in Amman ist der große Weihnachtsbaum auf dem Boulevard. Auch im King Hussain Business Park, einem geschlossenen Gelände mit Büros verschiedener Unternehmen oder in anderen Einkaufshäusen und diversen Restaurants, Bars und Pubs wird weihnachtlich geschmückt. Mein persönliches Higlight waren die Weihnachtsbäume, die man ab und zu von den Straßen aus durch einige Fenster sehen konnte – denn die christlichen Familien in Jordanien teilen natürlich viele Traditionen mit uns.

Auch in meiner WG kam Weihnachtsstimmung auf. Mein jordanischer Mitbewohner, meine italienische Mitbewoherin und ich sind in der Weihnachtszeit auf den alltäglichen Märkten der Stadt unterwegs gewesen und haben Weihnachtsschmuck gekauft, unsere Wohnung mit einem Adventskranz und vielen Weihnachtsbaumkugeln dekoriert, sowie unsere kleine Zimmerpalme als Tannenbaum umfunktioniert. Tatsächlich waren wir in solch einer festlichen Stimmung, dass wir von Heiligabend bis Silvester jeden Tag etwas mit Freunden unternommen haben, worüber ich sehr froh war, weil ich Weihnachten zu Hause doch ein wenig vermisst habe. Am ersten Weihnachtstag, dem 25. Dezember, der auch in Jordanien ein nationaler Feiertag ist, haben wir ein Potluck Dinner organisiert. Generell gehen junge Leute in Jordanien gerne zu Weihnachten mit ihren Freunden aus – egal, ob sie christliche Freunde haben oder nicht. Denn, wie zu Anfang erwähnt, werden alle Religion samt ihrer Feste respektiert und jeder genießt die festliche Stimmung.

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