Gauss-Telegraph: Wie kann man…Sich an extracurriculare Aktivitäten beteiligen

Gauss-Telegraph: Wie kann man…Sich an extracurriculare Aktivitäten beteiligen

von Lena Heinecke

Extracurriculare Aktivitäten bezeichnen grundsätzlich alles, was man außerhalb des Unterrichts in seiner Freizeit macht, also alles, was nicht im Lehrplan steht. Das können z.B. Hobbies wie Zeichnen oder Sport sein, aber auch Nebenjobs, der Besuch von Sprachkursen sowie die Mitarbeit in studentischen Initiativen gehören zu diesen Aktivitäten. Obwohl außerlehrplanmäßige Aktivitäten häufig in Verbindung mit der Arbeitssuche genannt werden (besonders Nebenjobs und Freiwilligenarbeit werden gerne in Bewerbungen angegeben, da sie fachliche Weiterbildung, besonderes Engagement und das Vorhandensein von Soft Skills repräsentieren), darf auch der psychologische Faktor der Freizeitgestaltung nicht vernachlässigt werden. Hobbys oder Tätigkeiten, die nicht zum Studium gehören, ermöglichen Entspannung und lenken die Gedanken auf etwas Anderes als das (universitäre) Lernen, sodass anschließend eine bessere Konzentration auf die Studieninhalte möglich ist. Somit vereinfachen extracurriculare Aktivitäten nicht nur die Jobsuche, sondern fördern auch einen gesunden Studienverlauf.

Beginnen wir zunächst mit Sport: Dieser fördert die Willenskraft und das Durchhaltevermögen, was dir auch im Studium hilft. Außerdem wird das Gehirn besser durchblutet und so mit mehr Sauerstoff versorgt, sodass es sich anschließend anfühlt wie neugestartet. Wenn du noch keinen Sport gefunden hast, der gut zu dir passt, lohnt sich das Ausprobieren. Das Sportzentrum der TU Braunschweig bietet über 100 verschiedene Sportkurse für wenig Geld an, für die man sich online anmelden kann. Im Online-Semester finden die Kurse als Livestream statt. Alternativ kannst du dir auch einen Sportverein oder ein Fitnessstudio in deiner Nähe suchen, und dort zunächst einmal zur Probe trainieren, bevor du dich dort als Mitglied anmeldest. Am kostengünstigsten sind Sportarten wie Joggen, Radfahren oder vielleicht Inline-Skaten.

Ein weiterer Bereich ist alles, was mit Weiterbildung zu tun hat. Eine Möglichkeit sind Nebenjobs und freiwillige Praktika. Am besten ist es natürlich, wenn der Nebenjob etwas mit deinem Studienfach zu tun hat, denn so kannst du gleichzeitig etwas lernen, berufliche Kontakte für die Zukunft knüpfen und Geld verdienen. Das geht zum Beispiel bei einer Tätigkeit als Hiwi an einem bestimmten Institut. Hiwi-Stellen werden alle gleich vergütet (nach Tarif, Studierende mit einem abgeschlossenen Bachelor-Studium bekommen mehr Geld als jene ohne Abschluss) und werden oft online ausgeschrieben, z.B. am schwarzen Brett von stud.IP, auf der jeweiligen Institutswebsite oder dem Stellenmarkt der TU BS. In dem Fall stehen dort für gewöhnlich auch Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten. Aber auch, wenn dein Wunschinstitut keine Stelle ausschreibt, kannst du dort möglicherweise arbeiten. Frag zum Beispiel nach einer (gut gelaufenen) mündlichen Prüfung mal die Prüfer, ob das Institut aktuell Hiwis sucht. Ich habe einen meiner Hiwijobs angeboten bekommen, als ich in der Klausureinsicht war und mit dem Dozenten über eine der Fragen in der Prüfung diskutiert habe. So wusste er, dass ich Interesse an dem Thema habe und die tatsächliche Note in der Klausur war dann völlig zweitrangig.

Werksstudentenjobs sind ähnlich wie Hiwi-Jobs, allerdings außerhalb der Uni. Sie haben nicht zwangsläufig mit dem Studium zu tun, wobei es natürlich empfehlenswert bleibt, einen Job auszuwählen, der z.B. später bei der Jobsuche helfen kann. Wer erfolgreich in einer Firma als Werksstudent arbeitet, kann dort möglicherweise nach dem Studium einfacher einen Job bekommen. Die Suche nach Stellen als Werksstudenten geht am einfachsten auf allen bekannten Jobportalen (Indeed, Xing, Stepstone usw.) oder du bewirbst dich initiativ bei dem Unternehmen, bei dem du arbeiten möchtest.

Wie Werksstudentenjobs sind auch freiwillige Praktika sind eine gute Möglichkeit, eine Firma besser kennenzulernen und sich in seinem Studienbereich weiterzubilden. Gute Zeitpunkte für Praktika sind natürlich die Semesterferien, d.h. sobald du deine letzte Klausur geschrieben hast, oder in Kombination mit einer anschließenden Masterarbeit im jeweiligen Betrieb. Für die Suche von Praktika gilt dasselbe wie für Werksstudentenjobs: Sie werden von den Firmen auf Jobportalen ausgeschrieben oder du kannst dich initiativ bewerben. Das lohnt sich für gewöhnlich besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, die keine Ressourcen in die Suche nach Praktikant*innen stecken möchten. Du kannst einfach bei der Firma anrufen/ eine Mail schreiben und fragen, ob ein Praktikum möglich ist. Wenn ja, wird dir sicher auch direkt der richtige Ansprechpartner genannt und du bekommst Informationen, was für eine Bewerbung von dir erwartet wird.

Eine andere Möglichkeit, sich neben dem Studium weiterzubilden und/oder zu engagieren, sind studentische Initiativen (so wie die Gauss Friends). Es gibt eine Vielzahl von Initiativen, von Theater über Flugzeuge, Umweltschutz und Kino bis hin zu Rennautos. Daher ist definitiv für jeden etwas dabei und prinzipiell gilt: Alle Initiativen suchen jederzeit Mitglieder. Wenn du dich also einbringen möchtest, melde dich einfach bei der jeweiligen Initiative (z.B. per E-Mail) und frag, wann du ihre Aktivitäten mal kennen lernen kannst. Einen Überblick, welche Initiativen es so gibt und was diese so tun, gibt es hier.

Meines Erachtens nach sollte jede*r Student*in während der Studiums mindestens ein Hobby haben, das nichts mit dem Studium zu tun hat (z.B. Sport oder Kunst, also etwas, um den Kopf freizukriegen), und eine Aktivität finden, die an die Inhalte des Studiums anknüpft und so auch bei der späteren Jobsuche hilft.
Wie dieser Artikel hoffentlich anschaulich beschrieben hat, ist die Vielfalt groß, sodass jede*r etwas Passendes für sich finden kann.